-  
          
 Wie soll ich Dich empfangen 
            und wie begegn´ ich Dir, 
            o aller Welt Verlangen, 
            o meiner Seelen Zier? 
            O Jesu, Jesu setze 
            mir selbst die Fackel bei, 
            damit, was Dich ergötze, 
            mir kund und wissend sei.  
         -  
          
Dein Zion streut dir Palmen 
            und grüne Zweige hin, 
            und ich will dir in Psalmen 
            ermuntern meinen Sinn. 
            Mein Herze soll dir grünen 
            in stetem Lob und Preis 
            und deinem Namen dienen,  
            so gut es kann und weiß. 
           
         -  
          
 Was hast Du unterlassen 
            zu meinem Trost und Freud´, 
            als Leib und Seele saßen 
            in ihrem größten Leid? 
            Als mir das Reich genommen, 
            da Fried´ und Freude lacht, 
            da bist du, mein Heil, kommen, 
            und hast mich froh gemacht. 
           
         -  
          
 Ich lag in schweren Banden, 
            du kommst und machst mich los; 
            ich stand in Spott und Schanden, 
            du kommst und machst mich groß 
            und hebst mich hoch zu Ehren 
            und schenkst mir großes Gut, 
            das sich nicht läßt verzehren, 
            wie irdisch Reichtum tut. 
           
         -  
          
 Nichts, nichts hat dich getrieben 
            zu mir vom Himmelszelt, 
            als das geliebte Lieben, 
            damit du alle Welt 
            in ihren tausend Plagen 
            und großen Jammerlast, 
            die kein Mund kann aussagen, 
            so fest umfangen hast. 
        
 | 
    
      
        -  
          
 Das schreib´ dir in dein Herze, 
            du hochbetrübtes Heer, 
            bei denen Gram und Schmerze 
            sich häuft je mehr und mehr; 
            seid unverzagt, ihr habet 
            die Hilfe vor der Tür; 
            der eure Herzen labet  
            und tröstet, steht allhier. 
           
         -  
          
 Ihr dürft euch nicht bemühen 
            noch sorgen Tag und Nacht, 
            wie ihr ihn wollet ziehen 
            mit eures Armes Macht. 
            Er kommt, er kommt mit Willen, 
            ist voller Lieb´ und Lust, 
            all Not und Angst zu stillen, 
            die ihm an euch bewußt. 
           
         -  
          
 Auch dürft ihr nicht erschrecken 
            vor eurer Sündenschuld, 
            nein, Jesus will sie decken 
            mit seiner Lieb´ und Huld. 
            Er kommt, er kommt den Sündern 
            zum Trost und wahren Heil, 
            schafft, daß bei Gottes Kindern 
            verbleib ihr Erb´ und Teil. 
           
         -  
          
 Was fragt ihr nach dem Schreien 
            der Feind und ihrer Tück? 
            Der Herr wird sie zerstreuen  
            in einem Augenblick. 
            Er kommt, er kommt, ein König, 
            dem wahrlich alle Feind 
            auf Erden viel zu wenig 
            zum Widerstande seind. 
           
         -  
          
 Er kommt zum Weltgerichte,  
            zum Fluch dem, der ihm flucht, 
            mit Gnad und süßem Lichte 
            dem, der ihn liebt und sucht. 
            Ach komm, ach komm, o Sonne, 
            und hol uns allzumal 
            zum ew´gen Licht und Wonne  
            in deinen Freudensaal. 
        
     |