Zum zweiten Mal fand in der Gemeinde Bielefeld-Mitte ein Orgelseminar statt, das der cantus e.V. organisiert hatte. Wie im Jahr zuvor nahmen die Teilnehmer/innen in Kleingruppen an den verschiedenen Fächern teil: Gottesdienstliches Orgelspiel und Improvisation, Literaturspiel und Harmonielehre standen auf dem Programm. Abgerundet wurde das Angebot durch den Vortrag des Musikwissenschaftlers M. Lotzmann zum Thema “Der Choral Bachs als theologisches Werkzeug” und einen kleinen Büchertisch für die Arbeitspausen. Dieser enthielt neben evangelischen und katholischen Choralbüchern vor allem Probe-Exemplare der Fach-Zeitschriften "Musik und Kirche" und "cantate" (zu bestellen unter www.klassik.com).
Das Seminar wollte nicht “nur” Wissen vermitteln, sondern auch zum Nachdenken über die eigene Tätigkeit als Kirchenmusiker und zum Erfahrungsaustausch anregen. So fand am Freitagabend eine Gesprächsrunde statt, zu der Bezirksevangelist Peter Johanning als geladener Gast erschien. Dieser Abend stand unter dem Motto: “Bei einer andächtigen Musik ist Gott mit seiner Gnadengegenwart allezeit nahe.” (J.S.Bach) Was meinte Bach damit? Trifft das zu? Was bedeutet dieser Satz für mich? So lauteten die einleitenden Fragen.
Der Unterricht fand an den Pfeifenorgeln in der Gemeinde Mitte und in der Kapelle des katholischen Franziskus-Hospitals statt, die uns unkompliziert und kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Obwohl mit 17 Teilnehmer und Teilnehmerinnen deutlich weniger dabei waren als im letzten Jahr, war die Stimmung keine trübselige, im Gegenteil: es fand ein intensives Arbeiten in freundschaftlicher Atmosphäre statt, bei dem auf dem Wissen des letzten Jahres aufgebaut werden konnte.