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Mitwirkende:
"confido camerata"-Orchesterprojekt (Leitung: Bodo Saborowski)
Roland Pröll (Flügel)

Programm

Franz Schubert (1797 - 1828):
Ouvertüre "Die Zauberharfe" D 644
(Rosamunden-Ouvertüre)
Andante - Allegro vivace

Informationen zum Stück

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Konzert für Klavier und Orchester A-dur KV 414
1. Allegro 2. Andante 3. Allegretto

Informationen zum Stück

PAUSE

Franz Schubert (1797 - 1828)
Symphonie h-moll D 759 ("Unvollendete")
1. Allegro moderato 2. Andante con moto

Informationen zum Stück



Erläuterungen

Schubert erhielt im Oktober 1823 vom K.K. privilegierten Theater an der Wien den Auftrag, zu dem romantischen Schauspiel Rosamunde, Fürstin von Zypern eine Bühnenmusik zu schreiben. Da er unter Zeitdruck arbeiten musste, komponierte er die zehn Stücke seiner Begleitmusik in nur fünf Tagen. Die Premiere fand am 20. Dezember 1823 statt, doch war das Schauspiel so erfolglos, dass man es schon nach seiner Wiederholung am folgenden Tag absetzte. Im Gegensatz zu dem Schauspiel wurde Schuberts Musik wohlwollend bis begeistert aufgenommen und fand so viel Interesse, dass der Komponist fast alle Nummern für Klavier bearbeitete und sie in loser Folge vom März 1824 an als Opus 26 erscheinen ließ. Auch die Ouvertüre war so erfolgreich, dass sie wiederholt werden musste. Aus Zeitnot schrieb Schubert keine eigene Ouvertüre zu Rosamunde, sondern benutzte für diese beiden Aufführungen eine Ouvertüre, die er bereits für seine Oper Alfonso und Estrella von 1821/22 komponiert hatte.

Aber auch die Ouvertüre der Begleitmusik zu dem Zauberspiel Die Zauberharfe (D 644) von 1820 wurde schon früh mit Rosamunde in Verbindung gebracht, da sie vom Komponisten selbst als vierhändige "Ouvertüre zum Drama Rosamunde" bearbeitet und später überraschender-weise als op. 26 - mit der gleichen Opuszahl wie Schuberts Klavierbearbeitungen der Rosamunde-Begleitmusik - veröffentlicht wurde.

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Das Klavierkonzert in A-dur, KV 414 ist mit zwei weiteren Konzerten in Wien im Jahr 1782 entstanden. Mozart, der 1781 Wiener Bürger geworden war und sich endlich von den Zwängen befreien konnte, die ihm der Salzburger Erzbischof Colloredo auferlegt hatte, war als freiberuflicher Musiker tätig. Er war in Wien ein sehr gesuchter Komponist, Interpret und Lehrer. Wien erlebte in dieser Zeit eine Hochkonjunktur im Bereich der öffentlichen und privaten Konzerte. Mozart nahm an dieser Entwicklung nicht nur teil, er war für sie auch verantwortlich. Er gab Konzerte und brauchte dafür neue Kompositionen. Insgesamt siebzehn Konzerte entstanden im Zeitraum von Ende 1782 bis 1786. Das Konzert KV 414 war das erste in Mozarts großer Reihe von Wiener Klavierkonzerten und auch das erste von dreien, die er bei seinen Fastenkonzerten von 1783 spielte. In einem Brief an den Pariser Musikverleger Sieber weist Mozart daraufhin, dass diese "mit ganzem Orchester als mit Oboen und Horn - wie auch a quattro, koennen producirt werden". Mit 'a quattro' meinte er Streicher allein, was vermuten lässt, dass Mozart das Konzert gern als Klavierquintett gespielt haben würde. Die variable Besetzung in den Begleitstimmen war für Mozart stets von Bedeutung. Die volle Orchesterbesetzung umfasst zwei Oboen, Fagott, zwei Hörner und Streicher.

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Die 1822 entstandene h-moll-Symphonie wurde nicht nur durch ihre zweisätzige Form und die Geschichte ihrer Entdeckung sowie den problematischen, aber effektvollen Titel "Die Unvollendete" populär, sondern auch mit ihrer schlichten, doch hintergründigen Melodik. Die Symphonie ist in zwei Sätzen überliefert, was für die Zeit ihrer Entstehung eine Absurdität bedeutet. Neuere Forschungen haben ergeben, dass Schubert die Symphonie viersätzig konzipiert hatte. Möglicherweise hatte er nicht nur einen Großteil des dritten Satzes skizziert, sondern auch den Klavierauszug für ein komplettes Finale erstellt und es etwa ein Jahr später orchestriert, als er entschied, es als Teil der Bühnenmusik zu Rosamunde zu verwenden. Angesichts der Zeitnot zur Entstehung der Schauspielmusik hatte Schubert mehrere bestehende Kompositionen geplündert. Infolgedessen liegt die Vermutung nahe, dass die Zwischenaktmusik Nr. 1 in h-moll ursprünglich als Finale der "Unvollendeten" dienen sollte. Die Symphonie steht in der selten eingesetzten und melancholischen Tonart h-moll und bewegt sich in einer ganz eigenen emotionalen Welt. Der von Hanslick so bezeichnete liebliche Melodienfluss des ersten Satzes, seine nahtlose Verschmelzung von Lyrik und Dramatik, seine sinnreichen klangfarblichen Mischungen - all dies trägt zu einem einmaligen ästhetischen Erlebnis bei. Der zweite Satz scheint dieser lyrisch-dramatischen Fusion eine gewisse Intimität zu verleihen, obwohl auch er den gesamten Klangkörper des Orchesters einschließlich Posaunen und Pauken nutzt. Die langen Holzbläsersoli, die sich über zauberhaften harmonischen Progressionen der Streicher entfalten, sprechen von erhabener Poesie mit der sanften, intimen Stimme der Kammermusik.

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