Schubert erhielt im Oktober 1823 vom K.K. privilegierten
Theater an der Wien den Auftrag, zu dem romantischen Schauspiel Rosamunde,
Fürstin von Zypern eine Bühnenmusik zu schreiben. Da er unter Zeitdruck
arbeiten musste, komponierte er die zehn Stücke seiner Begleitmusik
in nur fünf Tagen. Die Premiere fand am 20. Dezember 1823 statt, doch
war das Schauspiel so erfolglos, dass man es schon nach seiner Wiederholung
am folgenden Tag absetzte. Im Gegensatz zu dem Schauspiel wurde Schuberts
Musik wohlwollend bis begeistert aufgenommen und fand so viel Interesse,
dass der Komponist fast alle Nummern für Klavier bearbeitete und sie
in loser Folge vom März 1824 an als Opus 26 erscheinen ließ. Auch die
Ouvertüre war so erfolgreich, dass sie wiederholt werden musste. Aus
Zeitnot schrieb Schubert keine eigene Ouvertüre zu Rosamunde, sondern
benutzte für diese beiden Aufführungen eine Ouvertüre, die er bereits
für seine Oper Alfonso und Estrella von 1821/22 komponiert
hatte.
Aber auch die Ouvertüre der Begleitmusik zu dem Zauberspiel Die
Zauberharfe (D 644) von 1820 wurde schon früh mit Rosamunde in
Verbindung gebracht, da sie vom Komponisten selbst als vierhändige "Ouvertüre
zum Drama Rosamunde" bearbeitet und später überraschender-weise als
op. 26 - mit der gleichen Opuszahl wie Schuberts Klavierbearbeitungen
der Rosamunde-Begleitmusik - veröffentlicht wurde.
DasKlavierkonzert in A-dur, KV 414 ist
mit zwei weiteren Konzerten in Wien im Jahr 1782 entstanden. Mozart,
der 1781 Wiener Bürger geworden war und sich endlich von den Zwängen
befreien konnte, die ihm der Salzburger Erzbischof Colloredo auferlegt
hatte, war als freiberuflicher Musiker tätig. Er war in Wien ein sehr
gesuchter Komponist, Interpret und Lehrer. Wien erlebte in dieser Zeit
eine Hochkonjunktur im Bereich der öffentlichen und privaten Konzerte.
Mozart nahm an dieser Entwicklung nicht nur teil, er war für sie auch
verantwortlich. Er gab Konzerte und brauchte dafür neue Kompositionen.
Insgesamt siebzehn Konzerte entstanden im Zeitraum von Ende 1782 bis
1786. Das Konzert KV 414 war das erste in Mozarts großer Reihe von Wiener
Klavierkonzerten und auch das erste von dreien, die er bei seinen Fastenkonzerten
von 1783 spielte. In einem Brief an den Pariser Musikverleger Sieber
weist Mozart daraufhin, dass diese "mit ganzem Orchester als mit
Oboen und Horn - wie auch a quattro, koennen producirt werden".
Mit 'a quattro' meinte er Streicher allein, was vermuten lässt, dass
Mozart das Konzert gern als Klavierquintett gespielt haben würde. Die
variable Besetzung in den Begleitstimmen war für Mozart stets von Bedeutung.
Die volle Orchesterbesetzung umfasst zwei Oboen, Fagott, zwei Hörner
und Streicher.
Die 1822 entstandene h-moll-Symphonie
wurde nicht nur durch ihre zweisätzige Form und die Geschichte ihrer
Entdeckung sowie den problematischen, aber effektvollen Titel "Die Unvollendete"
populär, sondern auch mit ihrer schlichten, doch hintergründigen Melodik.
Die Symphonie ist in zwei Sätzen überliefert, was für die Zeit ihrer
Entstehung eine Absurdität bedeutet. Neuere Forschungen haben ergeben,
dass Schubert die Symphonie viersätzig konzipiert hatte. Möglicherweise
hatte er nicht nur einen Großteil des dritten Satzes skizziert, sondern
auch den Klavierauszug für ein komplettes Finale erstellt und es etwa
ein Jahr später orchestriert, als er entschied, es als Teil der Bühnenmusik
zu Rosamunde zu verwenden. Angesichts der Zeitnot zur Entstehung
der Schauspielmusik hatte Schubert mehrere bestehende Kompositionen
geplündert. Infolgedessen liegt die Vermutung nahe, dass die Zwischenaktmusik
Nr. 1 in h-moll ursprünglich als Finale der "Unvollendeten" dienen sollte.
Die Symphonie steht in der selten eingesetzten und melancholischen Tonart
h-moll und bewegt sich in einer ganz eigenen emotionalen Welt. Der von
Hanslick so bezeichnete liebliche Melodienfluss des ersten Satzes, seine
nahtlose Verschmelzung von Lyrik und Dramatik, seine sinnreichen klangfarblichen
Mischungen - all dies trägt zu einem einmaligen ästhetischen Erlebnis
bei. Der zweite Satz scheint dieser lyrisch-dramatischen Fusion eine
gewisse Intimität zu verleihen, obwohl auch er den gesamten Klangkörper
des Orchesters einschließlich Posaunen und Pauken nutzt. Die langen
Holzbläsersoli, die sich über zauberhaften harmonischen Progressionen
der Streicher entfalten, sprechen von erhabener Poesie mit der sanften,
intimen Stimme der Kammermusik.