Teilnehmerbericht vom Jugendsingwochenende im Kiel (14.-17.10.2004)
Vater unser
in dem Himmel
Geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme
Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden
Unser täglich Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe und nicht in Versuchung
Sondern erlöse uns von dem Bösen
Denn dein ist das Reich und die Kraft
Und die Herrlichkeit in Ewigkeit
Amen.
Die Jugendlichen aus Kiel, Lübeck, Elmshorn,
Bremen, Frankfurt präsentierten am Sonntag den 17. Oktober
2004, in der katholischen Kirchengemeinde St. Heinrich "Das
Vater Unser in 12 Liedern". Innerhalb von zweieinhalb Tagen
haben die jungen Sänger die anspruchsvollen Musikstücke
von Jochen Rieger geprobt und dank der Dirigenten Thorsten Koy,
Roy-Eric John und Nikolaj Budzyn verinnerlicht.
Die Lieder dienten dazu, neue Gedanken bezüglich des "Vater
Unser" zu entwickeln und sich intensiver mit dem Gebet zu beschäftigen.
Zu jeder Textzeile des Vater Unser wurde ein Lied gesungen.
Thorsten Koy und Nikolaj Budzyn
Bereits am Donnerstagabend wurde nach der Anreise, Zimmerbelegung und
Abendbrot mit den Proben begonnen. Schließlich musste die kostbare
Zeit voll ausgenutzt werden, denn 12 neue Lieder sollten nicht nur einstudiert,
sondern auch am Sonntag in einem Konzert präsentiert werden. Es
wurde also intensiv und manches Mal auch "streng" geübt.
Die Freizeit in der Mittagspause und nach dem letzten Schlussakkord
am Abend wurde zusätzlich freiwillig meist noch für kleine
Abrundungen der Texte, der Töne und Betonungen genutzt. Außerdem
haben wir nett, leicht, tiefgehend oder einfach schön vor
dem Kamin geplaudert - und auch innig gebetet. Jede Minute an diesem
Wochenende haben wir voll ausgenutzt, um die Gemeinschaft zu genießen
und auszukosten, schließlich war dies kein Ereignis, was alle
paar Wochen zustande kommt - es war etwas ganz Besonderes!
Der Bezirksevangelist Volker Budzyn war bei früheren Gelegenheiten
als "ständiger Zuhörer" an solchen Jugendchorwochenenden
mit dabei. Diesmal fand er leider "nur" Zeit für einen
täglichen Besuch, welcher uns sehr motivierte. Im Hintergrund leisteten
einige Geschwister wichtige Unterstützung: In der Kaffeepause wurde
die Tischtennisplatte in eine "Kaffeetafel" umgestaltet, Geschirr
sowie Kaffee- und Teekannen in Körben, Kuchenplatten und gute Laune
an die frische Luft getragen - so freute sich jeder auf die Kaffeepause
am Nachmittag!
Es gab keinen Augenblick, in dem wir die (Vor-) Freude und die glitzernde
Atmosphäre nicht gespürt hätten - der himmlische Vater
war IMMER da!
Eigentlich kann ich die besondere Atmosphäre nicht beschreiben,
die am Sonntag herrschte. Bereits im Gottesdienst unter Leitung des
Hirten Werner in der Gemeinde Kiel-Friedrichsort wurde schnell klar:
"Dies ist UNSER Tag!" Im Anschluss versorgte uns die Gemeinde
mit warmen Würstchen, Salaten und Süßspeisen.
Danach ging es schon weiter in die katholische Kirchengemeinde St.
Heinrich zur letzten Probe. Nach zwei Stunden waren auch die letzten
Unklarheiten beseitigt und jeder wusste, wo er zu stehen hat.
"Entschuldigung, sind Sie Akteure, die hier gleich mitwirken werden?"
Bei der letzten Zigarette zur Beruhigung der Nerven vor der Tür
fragte uns dies eine etwas schüchtern wirkende Frau, die gerade
auf dem Weg nach Hause war. Wir erzählten ihr, was wir vortragen
würden, und sie machte sich flugs auf den Weg, um noch etwas Kleingeld
für den Klingelbeutel zu besorgen. Während des Konzerts habe
ich sie tatsächlich in einer der gefüllten Reihen wiedergesehen,
ein schönes Erlebnis. Je mehr Menschen die Bänke füllten,
desto aufgeregter und gespannter wurden wir. Die knisternde Stimmung,
unter uns kurz vor dem Konzert, fanden wir auch im Kirchenschiff wieder.
Mit dem "Vater Unser" als Sprechgesang und einem Gebet des
Pastors Norbert Bezikhofer wurde das Publikum begrüßt und
willkommen geheißen.
Nach den ersten sechs Liedern des Chores trug Astrid Poetzing
(Foto) vier Stücke von Chick Corea aus den "Children's
Song" am Flügel vor. Unsagbar! Wie kann man bloß
so schnell und flink die Finger, Hände und Füße
bewegen?
Das Konzert verklang mit dem Lied "Amen". Auf dem Programm
stand "Abschließende Worte und Gebet", aber - wie Bezirksevagelist
Budzyn meinte - es brauchte keine Worte mehr, sie waren gerade verklungen
und er sprach das Gebet.
(Foto: Bez.-Ev. Volker Budzyn und Pastor Norbert Bezikhofer)
"Du siehst so glücklich aus und deine Augen strahlen so.
Was hast du gemacht?" Ein Arbeitskollege stellte mir Montag diese
Frage und war sichtlich überrascht, als ich ihm von unserem Jugendchorwochenende
berichtet habe.
Obwohl das Wochenende noch keine zwei Tage zurückliegt, haben
wir alle "Heimweh". Selten hatten wir die Gelegenheit, so
ein erfülltes Wochenende zu erleben und zu genießen. Denkt
jetzt der eine oder andere vielleicht doch, er wäre gerne dabei
gewesen, dann komm' nächstes Mal mit! Es lohnt sich!