In der neuapostolischen Gemeinde Bad Oeynhausen lebte seit September
2004 ein Aupair-Mädchen aus Sambia mit Namen Mirriam. Eine Glaubensschwester
hatte sie für ihre 2 Kinder engagiert. Sie war 25 Jahre alt und
konnte, als sie nach Deutschland kam, so gut wie kein Wort Deutsch.
Trotzdem ließ sie bereits am ersten Abend Ihrer Ankunft fragen,
ob sie mitsingen dürfe. Die Chorleiterin war etwas überrascht -
wie sollte das ohne Sprachkenntnisse gehen? Bereits in der ersten
Chorprobe wurde klar, dass Mirriam ein absolutes Ausnahmetalent
in jeder Hinsicht ist. Sie spricht ein hervorragendes Englisch,
mehrere Sprachen sambisch und übte hier in Deutschland auch Französisch.
Das beeindruckendste aber ist ihre zielgerichtete Gläubigkeit, die
stringent auf das Wesentliche eines Menschenlebens hinarbeitet.
In Mirriams Gemeinde in Sambia gibt es 550 Mitglieder, davon sind circa
250 Jugendliche, 150 Kinder und 150 im Erwachsenen- oder Greisenalter.
Der Chor umfasst 200 Mitglieder. Wenn Gottesdienste in Nachbargemeinden
angesagt sind, wandern große Gruppen von Gläubigen zu Fuß 1 bis 2 Stunden. Dabei sind sie fröhlich und genießen die geschwisterliche
Gemeinschaft. So viel Abwechslung hat die Jugend in Sambia ja nicht:
viel, viel Gemeindearbeit bleibt ihnen, denn es müssen Kranke besucht,
Alten geholfen und Kinder betreut werden. Durch die Krankheit Aids sind
viele Familien völlig zerstört. Bereits Kinder im Alter von 10 Jahren
müssen sich prostituieren, weil kein Eltern- oder Großelternteil mehr
für den Lebensunterhalt sorgen kann.
v.l: Dorothea Lack, Andre Meyer, Mirraim Yusiku, Philipp
Lack
Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Begabungen lernte
Mirriam innerhalb wenigerWochen, Lieder in deutscher Sprache fast
fehlerfrei zu singen, obwohl sie die Texte zu Beginn nicht verstand.
Zusammen mit drei weiteren Jugendlichen aus Bad Oeynhausen entstand
ein Quartett, das zu verschiedenen Gelegenheiten die Gottesdienste
in der Gemeinde im Bezirk umrahmte.
Als sich Mirriams Deutschland-Aufenthalt dem Ende näherte
und klar war, dass dieses Quartett nicht länger zusammen
singen kann, kam der Wunsch auf, vom gemeinsamen Musizieren etwas
Bleibendes zu behalten. So entstand die Idee, einige Lieder auf
CD aufzunehmen und an interessierte Geschwister zu verkaufen.
Mit dem Erlös daraus soll Mirriam dann der Start in Sambia
erleichtert werden.
In der Neuapostolischen Kirche Herford-Mitte wurden 21 Titel verschiedener
Stilrichtungen - von Barock bis hin zu Gospel und neuem geistlichen
Liedgut - aufgenommen. An einem einzigen Samstag endstand eine beeindruckende
CD von beachtlicher musikalischer Quailtät.
Von den ersten Einnahmen hat sich Mirriam zunächst einen
Laptop gekauft, um in Sambia während ihres Musik-Studiums
etwas Geld mit PC-Schulungen zu verdienen. Außerdem soll
dort eine Vorschule errichtet werden, in der auch Kinder aus weniger
finanzstarken Familien unterrichtet werden.sollen. Hieraus wird
die Familie Mirriams ihren Lebensunterhalt bestreiten..
Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es in der Zeitschrift
"spirit",
Ausgabe 06/05, die Anfang Dezember 2005 erscheint.
Die CD ist leider ausverkauft, so dass wir keine Bestellungen
mehr annehmen können.