Vorwort:
Beim Lesen der reichhaltigen Liturgie der katholisch-apostolischen Gemeinde stieß ich auf diese "Weihung der Sänger, oder eines Organisten". Dieser Text kann ein Gedankenanstoß sein zur Reflexion über das Selbstverständnis eines Kirchenmusikers, einer Kirchenmusikerin auch in heutiger Zeit. Die Weihung unterstreicht die Wichtigkeit des Dienstes. Verschönerung des Gottesdienstes und Anbetung zählen zu den Aufgaben der Sänger, jedoch nicht die Verkündigung.
Quelle: Die Liturgie. Andachtsbuch zum Gebrauch bei allen Gottesdiensten der christlichen Kirche.
Hamburg, 1864 (Nachdruck Hannover 1982), S. 214f
(Bei irgendeinem Gottesdienst werden die als Sänger Erwählten, nach der Lection, durch den Diakon dem Bischof dargestellt, worauf dieser betet:)
Lasset uns beten.
Allmächtiger Gott, von dem alle guten und vollkommenen Gaben herabkommen, und dieselben auch in deinen Dienst nimmst, wir preisen Dich, daß Du in die Herzen dieser Deiner Diener (und Dienerinnen) das Verlangen gelegt hast, durch die Gabe ihres Gesanges in Deiner Gemeinde Dir zu dienen zur Verschönerung des heiligen Dienstes. Wir bitten Dich, schenke ihnen in jedem Dienste die rechte Stellung und Stimmung des Herzens, verleihe ihnen dabei die himmlische Freude Deines Heil. Geistes, und erfülle sie mit dem wahren Geiste der Anbetung, auf daß in Allem Dein heiliger Name geehret, Deine Gemeinde dadurch erbauet werde, und wir Allesammt Dich preisen mögen mit geistlichen, lieblichen Liedern, mit Psalmen und Lobgesängen, singend und spielend dem Herrn in unseren Herzen, um Jesu Christi willen. A. Amen.
(Darauf legt der Bischof Jedem die Hand aufs Haupt, sprechend:)
Die Gnade und der Frieden Gottes des Vaters und unseres Herrn Jesu Christi sei allezeit in Deinem Herzen mit Deinem Munde, auf daß Du würdig singen mögest das Lob seiner Ehre. Und der Segen des allmächtigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und der Heil. Geistes sei mit dir immerdar.
A. Amen.