(nach EG 251, im GB sind die Strophen 1, 2, 5 und 6 mit geringen Textabweichungen enthalten)
Text: Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1723) 1725,
bearbeitet von Christian Gregor 1778 und Albert Knapp 1837
Melodie: 17. Jh.; geistlich Bamberg 1732, Herrnhaag um 1735
Herz und Herz vereint zusammen / sucht in Gottes Herzen Ruh.
Lasset eure Liebesflammen / lodern auf den Heiland zu.
Er das Haupt, wir seine Glieder, / er das Licht und wir der Schein,
er der Meister, wir die Brüder, / er ist unser, wir sind sein.
Kommt, ach kommt, ihr Gnadenkinder, / und erneuert euren Bund,
schwöret unserm Überwinder / Lieb und Treu aus Herzensgrund;
und wenn eurer Liebeskette / Festigkeit und Stärke fehlt,
o so flehet um die Wette, / bis sie Jesus wieder stählt.
Legt es unter euch, ihr Glieder, / auf so treues Lieben an,
daß ein jeder für die Brüder / auch das Leben lassen kann.
So hat uns der Freund geliebet, / so vergoß er dort sein Blut;
denkt doch, wie es ihn betrübet, / wenn ihr euch selbst Eintrag tut.
Halleluja, welche Höhen, / welche Tiefen reicher Gnad,
daß wir dem ins Herze sehen, / der uns so geliebet hat;
daß der Vater aller Geister, / der der Wunder Abgrund ist,
daß du, unsichtbarer Meister, / uns so fühlbar nahe bist.
Ach du holder Freund, vereine / deine dir geweihte Schar,
daß sie es so herzlich meine, / wie's dein letzter Wille war.
Ja verbinde in der Wahrheit, / die du selbst im Wesen bist,
alles, was von deiner Klarheit / in der Tat erleuchtet ist.
Liebe, hast du es geboten, / daß man Liebe üben soll,
o so mache doch die toten, / trägen Geister lebensvoll.
Zünde an die Liebesflamme, / daß ein jeder sehen kann:
wir, als die von einem Stamme, / stehen auch für einen Mann.
Laß uns so vereinigt werden, / wie du mit dem Vater bist,
bis schon hier auf dieser Erden / kein getrenntes Glied mehr ist,
und allein von deinem Brennen / nehme unser Licht den Schein;
also wird die Welt erkennen, / daß wir deine Jünger sein.